Über die Schweizer Alpen in die Lombardei
6. Brunate
15.55 Uhr – eine enge Kiste
Also was machen mit dem angebrochenen Nachmittag? Wir entscheiden uns für die Fahrt hinauf ins kleine Nachbardorf Brunate. Und „hinauf“ ist schon mal die richtige Wortwahl. Die Ausfahrtstraße in Richtung Brunate ist schon sehr steil, aber viel heikler als dieser Umstand wird der weitere Straßenverlauf. Schon nach einigen Spitzkehren weißt ein Schild am Straßenrand daraufhin, dass die Ortsdurchfahrt im „Bergdorf“ teilweise unter 1,84 m breit sein wird. Eine „krumme“ Zahl. Aber vorallem eine, was die Breite eines PKW betrifft, sehr kleine Zahl. Davon lasse ich mich aber nicht abschrecken.
Tatsächlich wird die Straße schon vorm dem Ortseingang immer schmäler. Bei Gegenverkehr muss man oft zurücksetzen und hoffen, eine kleine Nische zwischen den Häusern zu finden. An einem Torbogen wird es dann richtig eng. Drei Autos kommen uns entgegen, zwei Autos fahren hinter uns. Nebeneinander passen die Autos schon mal nicht. Die Fahrzeuge hinter mir setzen zurück, ich auch. An einer etwas breiteren Stelle passieren uns dann die anderen PKW. Das kann ja heiter werden, wir sind gerade mal ca. 250 Meter innerhalb des Ortes. Die Straße zieht sich in Serpentinen immer weiter nach oben.
Wir halten erst an einem der wenigen Parlplätze an. Von hier aus ist aber die Sicht auf den Comer See von Büschen, Hecken und Häusern total verdeckt. Also weiter. Aber auf den weiteren 800 bis 900 Metern keine weiteren Parkplätze mehr in Sicht. An einem Tabacchi sehe ich einen gelb markierten Stellplatz mit eingeschränktem Halteverbot. Also in Deutschland darf man mit entsprechendem Parkausweis an solchen Stellen Parken. Ich stell das Auto dort ab, geh‘ mit dem Parkausweis für Rollstuhlfahrer in den Laden rein und frage den Angestellten, ob das ein Problem wäre. Freundlich meinte er, er würde sich schon darum kümmern, dass wir auf keinen Fall einen Strafzettel bekommen.
Vom Tabacchi aus gehen wir eine sehr steile kleine Straße zu einem Aussichtspunkt mit Münzfernglas hinunter.
Nach dem „Wiederaufstieg“ zurück zum Auto bin erst mal platt, und so beenden wir mit der Rückfahrt zum Hotel die heutige Besichtigunstour.
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