Verrückte Welt – Schnee im Hochsommer & ein Kirchturm im See
2. Reschensee
14.20 Uhr – versunken
Nachdem wir uns bei der Fahrt durch Pfunds im Hotel unsere der Jahreszeit entsprechenden Kleidung geholt haben, sind wir nun in Südtirol angekommen. Das Wetter ist in den jetzt „tieferen Lagen“ wie ausgewechselt. Das sich das Wetter in den Bergen sehr schnell ändern kann ist also kein Märchen.
Unmittelbar nach der italienischen Grenze erreichen wir den Ort Resia, oder zu deutsch Reschen am See.
Von da an fahren wir immer entlang des Ufers – eine wahre Traumstraße: linker Hand der hauptsächlich mit Kiefern bewachsene Steilhang, rechter Hand der See, dahinter die Berge mit den beschneiten Gipfeln und vor uns ein sich immer deutlicher abzeichnender Kirchturm, der in der Nähe des Ostufers aus der Wasseroberfläche ragt.
Aber Moment mal! Eigentlich gibt es doch Seen wesentlich länger als Kirchtürme. Das lässt nun zwei Möglichkeiten offen: Entweder man hat die Kirche unter Wasser in den See hineingebaut, was absolut keinen Sinn macht, oder der See entstand erst nach dem Bau der Kirche.
Zweitere Möglichkeit ist zutreffend: Der Reschensee ist ein Stausee, der in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts entstand. In dem damals bestehnden Dorf wurden alle Gebäude gesprengt. Ausnahme war der Turm der Pfarrkirche St. Katharina. Warum dieser von der Sprengung verschont worden ist, habe ich nicht in Erfahrung gebracht. Vielleicht hatten die Verantwortlichen einfach nur Angst vor diesem blasphemischen Akt, der mit der Zerstörung eines Gotteshauses in Verbindung gebracht werden könnte.
Wir machen auf jeden Fall an dem Parkplatz auf Höhe des Kichturms Halt und spazieren hinunter zum Ufer, um die ganze Sache genauer in Augenschein zu nehmen.
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